Arno Ströhle
Arno Ströhle

LGT-Alpin-Marathon in Lichtenstein

LGT-Alpin-Marathon in Lichtenstein am 08.06.13

2138 HM im Uphill, 951 HM im Downhill,

 

 

Am 10. 06. fliege ich in den Urlaub und muss das Training zu Gunsten meiner Frau zurückstellen. Da ich das ganze Jahr über Priorität habe, kann das im Urlaub ja mal umgekehrt sein. Aber damit es nicht so schwer fällt, werde ich noch einen langen Trainingslauf machen und zufällig ist an diesem Wochenende in Lichtenstein noch ein Bergmarathon. Also mache ich das, was ich in so einer Situation lieber mache, ich laufe mit anderen um die Wette. Nein, so eng sehen darf man das nicht, ich laufe schon lange nicht mehr um die Wette, außer bei Straßenläufen oder Crossläufen, bei den Trail’s laufe ich immer gegen mich selbst und  versuche mich in die gegebene Natur einzupassen. Das heißt, kämpfe nicht gegen den Berg, denn er ist stärker, sondern arrangiere dich mit ihm.

Um mehr Spaß an der Sache zu haben und um Ausfälle so gering wie möglich zu halten, ist für mich nicht jeder Wettkampf auch ein Wettkampf.

 

So, ich frühstücke am Samstagmorgen um 5 Uhr und fahre dann gegen 6 Uhr los. Ich nehme wie immer keine Wettkampfverpflegung mit. Alles ist zentral, der Parkplatz, die Startnummernausgabe, der Start. Es wird heute sehr warm, die Sonne heizt schon kräftig ein. Leider habe ich auch wieder mal keinen Sonnenschutz dabei. Vom Start in Bendern geht es die ersten 10 km noch gemächlich auf ebenen befestigten Straßen und Wegen nach Vaduz. Ich laufe mit Konstanzer Läufern, die ich dort getroffen habe und unterhalte mich dabei mit ihnen. Nur mit der Zeit fand ich es doch ein bisschen zu gemütlich und zog nun das Tempo doch ein wenig an. Ich lief dann so in meinem Wohlfühltempo, meine Bekannten liefen jedoch ihr Tempo weiter. Durch Vaduz durch begann nun endlich auch das Traillaufen.  Ab jetzt geht es 10 km nur noch bergauf, aber nach ca. 18 km bekam ich einen Hungerast,  den ich bisher immer vermeiden konnte. Aber warum: Ich hatte zu Früh gefrühstückt und hätte nochmal vor dem Lauf etwas zu mir nehmen müssen. Bisher hatte ich immer 3 Stunden vor dem Wettkampf gegessen und das war immer gut. Dieses Mal war es aber anders, es fehlte eine Stunde, die ich nicht kompensiert hatte. Also musste ich doch wieder mein Tempo raus nehmen und bin dann am Berg auch gegangen. Eigentlich dürfte das einem so einem alten Hasen nicht mehr passieren, aber Leichtsinn muss bestraft werden. Ich erinnerte mich jetzt an eine Vereinskollegin, die sich bei den Wettkämpfen immer von Verpflegungsstand zu Verpflegungsstand angelte, so erging es mir jetzt und es nützte nicht viel, die Kraft fehlte einfach. Den höchsten Punkt erreichten wir nach ca. 34 km auf dem Sassförkle. Da- zwischen, immer wieder auf und ab, wobei dies aber nicht besonders steil war. Durch eine Streckenänderung und Kräftemangel war es dann doch noch ziemlich anstrengend. Das Ziel lag in Bergun, wo mich schönstes Wetter, eine Bratwurst und ein Bier erwartete. Die 42 km Rückfahrt mit dem Bus zum Startplatz ist dann doch etwas mühsam. Dort angekommen ging’s dann sofort ans Auto und an die Heimfahrt. Der Urlaub kann kommen, ich habe noch etwas gemacht.